Zeitstück in
drei Akten

Buch: Felix Mitterer
Regie: Claudia Lang-Forcher

Aus reinem Übermut und jugendlichem Leichtsinn legt sich der selbsternannte Drachentöter Niklas mit einem der wohl gefürchtetsten Wesen des Reiches an, einem Untier, das wehrlose Jungfrauen mit Reichtümern in die Ehe lockt und diesen daraufhin das Herz aus dem unschuldigen Leibe reißt. Im Kampf gegen den schnöden Mammon unterliegt Niklas jedoch und kann nur durch das mutige Einschreiten des jungen Fräuleins Martha dem Tode entfliehen. Martha bleibt daraufhin als Gefangene des Drachen zurück und der rostige Ritter Niklas kennt fortan kein anderes Ziel mehr, als Martha aus den Fängen des Untieres zu befreien. Ihm zur Seite stehen dabei ein blinder Knappe und ein talentloser Zauberer.

Klassische Märchenmotive, Zitate aus der Weltliteratur und Probleme aus dem täglichen Leben treffen in Felix Mitterers Kunstmärchen „Drachendurst“ auf skurrile Weise aufeinander. Der Kampf gegen Habgier und Reichtum kann nur ein Kampf gegen Windmühlen sein, dem man als blinder Knappe, übermütiger Drachentöter oder talentloser Zauberer machtlos gegenübersteht. Ausrichten kann bei diesem Kampf zwischen Gut gegen Böse nur die höchste Instanz selbst etwas, die weiße Hirschkuh, Sinnbild der Rechtschaffenheit und Güte. „Drachendurst“ ist ein Bühnenstück, das trotz seiner eindeutigen Märchenmotivik die Realität nicht aus den Augen verliert und Kritik übt, an den Unbilden der Zeit.