Die junge Elisabeth verliert als Kind ihre Eltern und wird zur Alleinerbin eines großen Vermögens. Als Jugendliche übernimmt sie die Geschäfte und vermehrt als Geldverleiherin an Lechtaler, Bregenzerwälder und Allgäuer ihr Vermögen stetig. Ihr enormer Reichtum treibt sie aber in die Isolation. Ihre Gefühle anderen gegenüber sind oft von Misstrauen geprägt und nur wenigen Menschen öffnet sie ihr Herz. Die Suche nach einem Partner bleibt vergebens. Trotz ihrer Einsamkeit, oder gerade deswegen ist es Elisabeth ein Herzensanliegen, den Menschen zu helfen und so wird sie zu einer der größten Wohltäterinnen von Holzgau. Jeder Bettler, dem sie in die Augen und somit in die Seele blicken kann, bekommt durch den „Gugger“ ihres Fensters einen Gulden. Als 1865 Oberstdorf nahezu völlig vom Feuer zerstört wird, hilft Elisabeth mit ihrem beträchtlichen Reichtum beim Wiederaufbau.
Mit zunehmendem Alter findet sie Halt im katholischen Glauben. Sie spendet hohe Summen der Kirche und finanziert unzählige Projekte, die bis heute in Holzgau Bestand haben. Neben der Errichtung der „Heiligen Dreifaltigkeitskapelle“ im Schönauer Feld, zeugt zum Beispiel auch das heute noch existente Kruzifix an der Holzgauer Höhenbachbrücke, direkt vor ihrem Haus, von ihren „Geschäften“ mit Gott.
Zeit ihres Lebens bleibt die „Reiche Lisabeth“ allein und kinderlos. Sie stirbt am Karfreitag 1878 und hinterlässt Holzgau und dem Lechtal die Geschichte einer ganz besonderen Frau mit großem Herz, Geschäftssinn und festem Glauben an Gott.